Im Gespräch

Wir sprechen mit Hans Stangl, Gründer der seit 2008 bestehende Hans Stangl-Stiftung, einer gemeinnützigen Stiftung Bürgerlichen Rechts.

KHV: Hans, welche Ziele verfolgst du mit deiner Stiftung?
Wir wollen bedürftige Menschen und Körperschaften fördern und wirkungsvoll unterstützen. Unsere Vision ist es, eigene Projekte zu entwickeln, nachhaltige Bildung und Wertevermittlung zu fördern, Kultur und Tradition zu bewahren und Menschen in sozialer Not zu helfen.

Du wirst jetzt auch dem KHV unter die Arme greifen und unterstützen?
Ja, das wird parallel zu meinem Engagement bei der Hans Stangl-Stiftung geschehen. Dort haben wir bis jetzt Projekte in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Jugend- und Altenhilfe, Kunst, Kultur und mildtätige Zwecke gefördert. Wir waren und sind sehr breit aufgestellt und unterstützen auch weit über die Grenzen Jesenwangs hinaus. Gerade aber die Bereiche Kunst, Kultur, Tradition und Brauchtum, wie beispielsweise unsere Theatergruppen oder der Burschenverein, liegen mir seit Jahren sehr am Herzen. Ich finde es deshalb wichtig, dass diesen Themen jetzt über den KHV nochmal besondere Aufmerksamkeit zuteilwird. Falls wir mit der Hans Stangl-Stiftung dazu beitragen können, diese Bereiche gezielt zu unterstützen, den Menschen in Pfaffenhofen und Jesenwang näherzubringen und auch unsere Jugend dafür zu begeistern, werden wir dies sehr gerne tun. So wie ich die Satzung und Ziele verstanden habe, will der KHV ein Bindeglied sein zwischen den einzelnen Bereichen und Sparten. Er wird den Austausch fördern und unterstützen, sei es finanziell, durch die Vermittlung von Erfahrungswerten oder auch mal freiwilligen Helfern. Mir gefällt das Konzept des Bindeglieds. Es wird nicht aktiv eingegriffen, alle Bereiche sind und bleiben eigenständig und nur falls explizit gewünscht, wird gefördert und unterstützt. Diese Philosophie finde ich gut und ich kann mich damit absolut identifizieren.

Hast du konkrete Ziele, was du mit deiner Unterstützung erreichen möchtest?
Keine Quantifizierbaren. Wenn ich über die nächsten Jahre dazu beitragen kann, neue Projekteanzustoßen, Kultur, Tradition und Brauchtum mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und noch mehr Menschen dafür zu begeistern, würde mich das sehr freuen.
Zudem ist der KHV eine unabhängigeInstitution mit eigenem Vorstand, eigenen Zielen und Strategien. Ich bin im operativen Bereich nicht involviert, aber helfe gern, wenn ich gefragt werde. Laut Vorstand will der KHV dazu beitragen, auch ganz neue Bereiche zu erschließen. Es werden im Moment schon verschiedenste Aktivitäten geplant wie z.B. vergünstigte Eintrittskarten für bedürftige Menschen oder die Förderung junger Künstler.

Legst du mehr Wert auf Altbewährtes oder bist du auch offen für Bereiche, die es so bei uns noch nicht gibt?
Es ist beides wichtig und schließt sich gegenseitig ja auch nicht aus. Darum gefällt mir auch das Konzept des KHV richtig gut, weil hier bewusst zweigleisig gefahren wird. Es werden natürlich wie gehabt die bestehenden Bereiche gefördert, man ist aber auch offen für ganz Neues. So werden im Moment z.B. Ausstellungen von örtlichen Künstlern geplant, parallel dazu jedoch auch schon konkret Bereiche vorbereitet, die es bis jetzt in Pfaffenhofen und Jesenwang noch gar nicht gibt, wie z.B. Böllerschützen oder Goaßlschnoizer. Für mich ist es sehr inspirierend, dass man sich bewusst breit aufstellt und alte Denkmuster in Frage stellt. Kunst und Kultur leben von Kreativität und dem Mut, auch mal etwas Neues zu wagen. Dies finde ich richtig spannend und ich freue mich schon auf die vielen kreativen und neuen Projekte in unserer Gemeinde, die mit Hilfe des KHV unterstützt und auf den Weg gebracht werden. Ich glaube, dass auch viele Menschen in Pfaffenhofen und Jesenwang so denken. Es kommen bereits jetzt Bürger aktiv auf den KHV-Vorstand zu und bieten ihre Unterstützung an, weil sie von dieser Art der Kultur- und Brauchtumsförderung begeistert sind. Auch ich habe schon sehr viele positive Meinungen gehört. Dies zeigt, dass bereits jetzt, bevor es richtig losgeht, viel Aufmerksamkeit für das Thema kreiert wurde. Wirklich freuen würde es mich, wenn es in Zukunft vielleicht mal eine gemeinsame Kulturveranstaltung mit allen örtlichen Künstlern geben würde.

Was wird denn das erste Projekt sein, das du unterstützt und förderst?
Eine absolute Herzensangelegenheit von mir, ein Kindertheater. Wie bereits im KHV-Rundschreiben erwähnt, ist es geplant, dass die Aufführungen Anfang Dezember stattfinden. Ich bin schon immer ein großer Anhänger der drei örtlichen Theatergruppen und stets aufs Neue begeistert, was bei uns jedes Jahr auf die Beine gestellt wird. Darum finde ich es eine klasse Idee, jetzt auch unserem Nachwuchs im wahrsten Sinne des Wortes eine Bühne zu geben!

Ein Kindertheater ist ein unvergessliches Erlebnis für die Kleinen, wie ihre stolzen Eltern und fördert zudem wichtige soziale und kulturelle Fähigkeiten. Es geht um Disziplin, Konzentration, Emotion, Kreativität und Teamfähigkeit. Es schafft ein starkes Gemeinschaftsgefühl und kann eine Brücke sein für unsere Jugend auf dem Weg zu künftigem, kulturellem Engagement in unserer Gemeinde. Es stärkt das Selbstbewusstsein und bereitet allen Beteiligten wie auch dem Publikum sehr viel Freude.

Ich glaube, dass ein gemeinsam aufgeführtes Theaterstück in unserer mittlerweile sehr virtuellen Welt eine tolle Erfahrung ist für junge Menschen. Sie können sich präsentieren und persönlich einbringen in die reale Welt, mit direktem Kontakt zum Publikum. Außerdem kenne ich wirklich niemanden, der von einem Kindertheater nicht direkt emotional berührt ist und das gilt nicht nur für die Angehörigen oder Freunde der Spieler. Ich freue mich persönlich sehr auf die Aufführungen und hoffe, dass viele aus dem KHV und dessen Umfeld dazu beitragen, dass auch die Organisation und Durchführung ein Erfolg werden.

Ich möchte mich auf diesem Wege auch noch recht herzlich bei allen bedanken, die den KHV jetzt schon und auch zukünftig unterstützen. Ein ganz besonderer Dank geht an die Vorstände Alexander Meßner und Helmut Schlemmer-Tengg. Es ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich, dass Leute sich in dem Maße ehrenamtlich engagieren!

(Bernd Schlemmer für KHV)